Die beiden Künstlerinnen haben sich vor der Ausstellung kaum gekannt. Spannend war zu sehen, wie sie die Bilder platziert und gruppiert haben, wie (Zwischen-) Räume mit Skulpturen gefüllt wurden oder leer blieben. Die Künstlerinnen haben sich gefragt, wo ein Zwiegespräch entstehen, wo bewusst eine Spannung erzeugt werden und wo eine Auseinandersetzung zwischen Bildern und Skulpturen stattfinden soll. Franz Müller forderte die Gäste auf, dies selber herauszufinden.
Renate Wiprächtig ist in Wettingen/Baden aufgewachsen. Ihr langer Aufenthalt in Indonesien, ihre Reisen durch die Welt und die damit verbundene Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen haben sie fasziniert und inspiriert. Welten öffnen Künste! Immer mehr wuchs und entwickelte sich ihr Interesse an Stein und dessen Verarbeitung. Sie spürt die vitale Kraft, die Energien in den verschiedenen Steinen und diese Kraft treibt sie an.
In dieser Ausstellung ist jedes Objekt, jeder Stein ein Unikat. Die Schönheit eines Steins offenbart sich oft erst während seiner Bearbeitung. Auch Objekte aus Ton und Holz sind zu finden. Vor allem der Mondfisch aus Holz beeindruckt.
Ihr Atelier in Stetten befindet sich in einer Hütte auf einem alten Fischzuchtareal. Nicht nur das Atelier gibt ihr Auftrieb, sondern auch die Umgebung: Der Bach, der alte Baumbestand und der Garten wirken sehr naturnah und einladend.
Nach dieser Ausstellung wird Renate Wiprächtig einen grossen, etwa 20 kg schweren Speckstein bearbeiten. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein.
Kunst - Verwandt
Ausstellung in Untersiggenthal 28. April - 14. Mai 2017
Der Kulturkreis Untersiggenthal ermöglicht zwei Künstlerinnen, ihre Werke zu zeigen. Über 80 Personen besuchten die Vernissage und liessen sich im harmonisch eingerichteten Gemeindesaal von abwechslungsreicher, unterhaltsamer Musik auf die Ausstellung einstimmen.
Dolly Plüss begrüsste die Anwesenden nicht mit „Grüezi“ sondern mit einem herzlichen „Grüess-ech“. Wenn schon einmal zwei Solothurner wie sie und Pius Bessire zusammentreffen, ist die Sprache ihrer Wurzeln sicher angebracht. Der vielseitige Musiker bespielte seine Instrumente auf eine lustige, unterhaltsame, stimmungsvolle, passende Art und Weise, die das Publikum erfreute und die anwesenden Kinder zum Kichern und Lachen brachte. Die Präsidentin des Kulturkreis gab zu, von der Harmonie und der Wirkung der präsentierten Bilder und Skulpturen angenehm überrascht und freudig erstaunt worden zu sein. Während der Vorbereitungsarbeiten musste sie mehrmals leer schlucken: Die Künstlerinnen hatten klare Vorstellungen, wie die Ausstellung schlussendlich aussehen musste und verzichteten auf ihre grosse Erfahrung. Die Kunstschaffende, Katarina Waser-Ouwerkerk, unterstützte Barbara Schmidlin nicht nur in ihrer künstlerischen Weiterentwicklung, sondern begleitete die beiden Frauen auch auf dem Weg zur eigenen Ausstellung.
Das Thema „Kunst – Verwandt“ hat einen direkten Zusammenhang mit den Personen, die für die Ausstellung verantwortlich zeichnen, betont Baldegger Ordensschwester Katja. Sie freute sich sehr, für ihre Schwester Barbara und ihre Schwägerin Veronika die Laudatio halten zu dürfen. „Der Mensch wird des Weges geführt, den er wählt“ ist ein Buchtitel, der den Werdegang der beiden Frauen treffend beschreibt. Beide Künstlerinnen sind für sie „Papierlose“, ohne Zeugnisse, Bescheinigungen und Urkunden auf ihrem jahrelangen Weg zur Kunst, die – wie Veronika Müller auf Ihrer Hompage schreibt – anstrebt, die Seele eines Betrachtenden zu berühren. Auf der Seite von Barbara Schmidlin beschreiben Attribute wie offene Augen für Blumen, Farben, Stoffe, die Berge, Pflanzen und für alles Schöne ihr künstlerisches Werden. Schwester Katja wünscht beiden Frauen, dass sie Dranbleiben, weiter präsent sind und mit allen Sinnen ihre Begabung ausdrücken.
Veronika Müller dankt ihrer Schwägerin Luzia für ihre einfühlsame, wohlwollende und tiefgründige Laudatio. Pius Bessire hat sie erst vor ein paar Tagen kennen gelernt. Er hat sie bei den Vorbereitungsarbeiten zur Ausstellung besucht und gemeint, er werde versuchen etwas Passendes zu finden oder sonst halt noch etwas zu komponieren. Von seinem musikalischen Vortrag sei sie positiv überrascht und extrem erfreut. Für Barbara Schmidlin war die Eröffnung der Ausstellung ein absoluter Freudentag. Schon während der Aufbauarbeiten war sie erstaunt in welch schönem Dialog die Figuren von Veronika mit ihren Bildern standen. Sie dankt allen Freunden, Bekannten und Anwesenden, dass sie gekommen sind und freut sich über das positive Echo, die ihre und Veronika’s Kunst ausgelöst haben. Die Ausstellung kann noch bis am 14. Mai jeweils am Freitag Abend und an den Wochenenden besucht werden.